Gerade in Betrieb genommen – Sorge um Trans-Mountain-Pipeline
Kanadas Ölindustrie hat bisher ein gutes Jahr hinter sich. Nach zwölf Jahren wurde endlich der kommerzielle Betrieb der Trans-Mountain-Pipeline (TMX) aufgenommen. Für den viertgrößten Ölproduzenten der Welt, wird die zusätzliche Pipelinekapazität vor allem den Zugang zu den asiatischen Ölmärkten erweitern.
Aufgrund von Engpässen in den Pipelines waren die kanadischen Ölproduzenten jahrelang gezwungen, ihr Öl mit einem Preisnachlass zu verkaufen. Durch TMX werden 890.000 Barrel (a 159 Liter) pro Tag aus dem Binnenstaat Alberta an die kanadische Pazifikküste transportiert. Das ist rund dreimal mehr als bislang durch die vorhandenen Pipelines durchgeleitet wurde.
Waldbrände in Ölprovinz breiten sich aus
Die Pipeline, die von Edmonton nach Vancouver führt, verläuft auch in der Nähe der malerischen Touristenstadt Jasper, die seit Mittwochabend (Ortszeit) von einem Flächenbrand bedroht wird.
Aus der Stadtverwaltung hieß es, die Feuerwehr würde um die Rettung wichtiger, kritischer Infrastruktur, darunter die Trans Mountain Pipeline, kämpfen. Etwa 25.000 Menschen mussten die in der Ölprovinz Alberta gelegene Stadt bereits am Montagabend verlassen, darunter 15.000 Besucher des Jasper National Park.
Schlimmste Brände in der Geschichte Kanadas
Am späten Mittwoch gab es 175 aktive Waldbrände in Alberta, davon ein Dutzend in der Gegend von Fort McMurry, der größten Ölsandregion der Provinz. Aktuell bedrohen die Feuer mehr als 10 % der Ölproduktion der ölreichen Region. Tausende von Feuerwehrleuten aus der ganzen Welt sind dabei, die schlimmsten Brände in der Geschichte des Landes zu bekämpfen.
Ölkonzerne evakuieren Mitarbeiter
Die Betreiber von Ölsandanlagen in Alberta haben ihre Belegschaft längst auf das Nötigste reduziert. Es besteht seitens der Behörden eine Warnung, dass Arbeiter möglicherweise kurzfristig evakuiert werden müssen, sollten sich die Waldbrände ausbreiten.
Bereits Anfang Juli hatte der kanadische Energiekonzern Suncor Energy mitgeteilt, dass man die Produktion am Standort Firebag drossele, nicht benötigte Mitarbeiter würden evakuiert.
In dieser Woche hatte das zweitgrößte kanadische Mineralölunternehmen Imperial Oil mitgeteilt, dass es einige nicht unbedingt benötigte Arbeiter von seinem Standort Kearl evakuieren werde. Firebag und Kearl produzieren zusammen mehr als 500.000 Barrel Öl pro Tag.
Goldman Sachs: Das Schlimmste steht noch bevor
Obwohl die Ölproduktion in Kanada nach wie vor als solide eingeschätzt wird, steht nach Einschätzung der renommierten Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Goldman Sachs das Schlimmste der Waldbrandsaison erst noch bevor. Ein Risiko für die Ölversorgung wollen die Analysten angesichts der derzeitigen Lage nicht ausschließen.
Heizölpreise mit Aufschlägen
Nachdem heute im frühen Handel Preissteigerungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,45 Euro bis +0,95 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.
München (ots): Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen sind innerhalb einer Woche deutlich gesunken – das zeigt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise an den bundesweit mehr als 14.000 Tankstellen.
Der Preis für einen Liter Super E10 ist danach um 2,5 Cent zurückgegangen und rangiert aktuell im bundesweiten Schnitt bei 1,751 Euro. Noch etwas stärker fällt der Preisrückgang beim Diesel aus: Ein Liter kostet derzeit im Mittel 1,627 Euro, das ist ein Minus von 2,9 Cent. Diesel hat damit einen neuen Jahrestiefststand erreicht.
Verantwortlich für den aus Autofahrersicht erfreulichen Rückgang sind insbesondere die ebenfalls rückläufigen Rohölnotierungen. Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostet derzeit knapp 81 US-Dollar, nach rund 84 Dollar in der Vorwoche.
Laut ADAC befindet sich der Benzinpreis derzeit auf einem angemessenen Niveau. Diesel ist nun um 12,4 Cent billiger als Super E10. Das Preissenkungspotenzial beim Selbstzünderkraftstoff ist damit nach wie vor erheblich, schließlich ist die Steuer auf Diesel gut 20 Cent niedriger als auf Benzin.
Der ADAC empfiehlt den Autofahrerinnen und Autofahrern, abends zum Tanken zu fahren. ADAC Auswertungen der Kraftstoffpreise zeigen, dass zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr die Preise im Tagesverlauf am niedrigsten sind.
Morgens um 7 Uhr sind die Spritpreise dagegen sechs bis sieben Cent höher. Zudem rät der ADAC, nach Möglichkeit Autobahntankstellen zu meiden. Dort zahlen die Verbraucher rund 40 Cent je Liter mehr als an Tankstationen abseits der Autobahn.
Empfehlenswert ist zudem, wenn die Verbraucher die Preise der verschiedenen Tankstellen vor dem Tanken vergleichen und dann nach Möglichkeit die günstigste Tankstation ansteuern. Für einen schnellen Preisvergleich ist die Smartphone-App „ADAC Drive“ ein geeignetes Hilfsmittel.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es zudem unter www.adac.de/tanken.
Pressekontakt:
ADAC Kommunikation
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original-Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell
Quelle: https://www.presseportal.de/
US-Vizepräsidentin Kamala Harris wird aller Wahrscheinlichkeit nach für die Demokraten ins Rennen um das Amt des US-Präsidenten gehen. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Akteure an den Ölmärkten derzeit die Frage, wie es im US-Energiesektor weitergeht. Umweltschützer sagten noch am Sonntag, kurz nachdem der Rückzug Bidens publik wurde, Harris werde sich unnachgiebig gegen die Ölkonzerne stellen.
Harris hat „Big Oil“ im Visier
Auch wenn Harris den von Biden eingeschlagenen Weg in Bezug auf den Klimawandel wahrscheinlich nicht grundlegend ändern würde, deutet einiges aus ihrer Zeit als Generalstaatsanwältin von Kalifornien darauf hin, dass sie eine erbitterte Gegnerin der Ölindustrie wäre, sollte sie im November ins Weiße Haus einziehen.
Denn Kamala Harris gilt als aggressiver als Biden, wenn es darum geht, die großen Ölkonzerne (Big Oil) für ihr umweltschädigendes Verhalten zur Verantwortung zu ziehen. Als Generalstaatsanwältin setzte sie mehrere Gesetzesänderungen aufgrund von Initiativen für Umweltschutz und saubere Energie um.
„Klimaverschmutzungsgebühr“ für Treibhausgasemissionen
Sie reichte Klagen gegen Unternehmen ein, die fossile Brennstoffe herstellen und engagierte sich für die Verringerung der Treibhausgasemissionen von Öl- und Gasunternehmen ein.
Im Jahr 2015 unterstützte Harris auch den Clean Power Plan des ehemaligen Präsidenten Barack Obama. Dieser zielte darauf ab, die Freisetzung von Treibhausgasen aus Kraftwerken, die fossile Brennstoffe verwenden, zu reduzieren.
Kampf gegen das Fracking
Sie äußerte sich zudem kritisch gegenüber der Offshore-Ölförderung und versuchte, neue Bohrungen entlang der kalifornischen Küste einzuschränken. Während ihrer sechsjährigen Amtszeit als Generalstaatsanwältin des Staates leitete sie rechtliche Schritte ein, um die Genehmigung der Bundesregierung für Fracking in pazifischen Gewässern anzufechten.
Außerdem verteidigte sie vor Gericht den kalifornischen Standard für kohlenstoffarme Kraftstoffe, bei dem Unternehmen für Kohlenstoffemissionen zahlen müssen.
In diesem Zusammenhang schlug Harris im Rahmen ihrer Präsidentschaftskampagne 2019 eine „Klimaverschmutzungsgebühr“ für Treibhausgasemissionen vor.
Trump gab Öl-Bossen ein Versprechen
Donald Trump hat bekanntermaßen eine vollkommen andere Sicht auf das Thema „Klimawandel“. Als US-Präsident würde er qua seines Amtes wohl umgehend eine Reihe von Befugnissen nutzen, um die Klimapolitik der Biden-Ära einzustampfen.
So hatte Trump, einem Bericht der Washington Post zufolge, Anfang Mai bei einem Abendessen auf seinem Anwesen Mar-a-Lago den mehr als 20 anwesenden Führungskräften der US-Ölindustrie vorgeschlagen, für eine Spende von einer Milliarde Dollar die unter Joe Biden geschaffenen Umweltvorschriften sofort rückgängig zu machen, sollte er US-Präsident werden.
Heizölpreise mit Abschlägen
Obwohl heute im frühen Handel leichte Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,25 Euro bis -0,55 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Dienstag.