München (ots)
Für Dieselfahrer wird die Fahrt zur Tankstelle erneut spürbar teurer. Im Wochenvergleich verteuerte sich ein Liter Diesel um 1,8 Cent und kostet im bundesweiten Mittel aktuell 1,595 Euro. Das zeigt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland.
Der Preis für Super E10 sank hingegen minimal und liegt derzeit mit einem Durchschnitt von 1,655 Euro um 0,1 Cent unter dem Wert der Vorwoche. Damit hat sich der Dieselpreis bis auf sechs Cent dem Preis von Super E10 angenähert. Der steuerliche Unterschied zwischen beiden Kraftstoffsorten beträgt jedoch rund 20 Cent.
Dass der Dieselpreis in der kalten Jahreszeit teurer wird, ist nicht ungewöhnlich. Diesel-Kraftstoff ist nahezu das gleiche Produkt wie Heizöl, er wird nur anders besteuert. Wenn im Winter die Heizölnachfrage anzieht und für höhere Preis sorgt, dann spüren das auch die Dieselfahrer an der Tankstelle.
Der Benzinpreis kann hingegen stabil bleiben. Der Preis für Rohöl als maßgebliche Größe für die Entwicklung der Kraftstoffpreise liegt mit rund 73 US-Dollar je Barrel Brent um etwa einen Dollar über dem Preis von letzter Woche. Der Euro/Dollar-Wechselkurs bleibt weiterhin vergleichsweise schwach bei 1,06 US-Dollar pro Euro.
Die Autofahrerinnen und Autofahrer sollten nach Empfehlung des ADAC vor der Fahrt an die Zapfsäulen die Kraftstoffpreise an den Tankstellen im Umkreis oder auf einer Route vergleichen. Dabei hilft und unterstützt die Spritpreis-App „ADAC Drive“.
Generell ist abends tanken um einiges günstiger als morgens. Schnell lassen sich bei einer abendlichen Tankfüllung im Vergleich einige Euro sparen.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es unter www.adac.de/tanken.
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Nachdem die Ölpreise zu Wochenbeginn um rund 3 % zugelegt hatten, waren sie am Dienstag weitgehend unverändert geblieben. Die Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges und die teilweise Wiederaufnahme der Produktion im norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup lösten an den Ölmärkten keine größere Reaktion aus.
Ukraine beschießt erstmals russisches Gebiet mit ATACMS
Gestern hatte die Ukraine am 1000. Tag des Krieges erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen beschossen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete den Angriff als Eskalation des Westens. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits zuvor die Schwelle für einen möglichen Atomschlag gesenkt.
Als Lawrow im weiteren Verlauf des Tages versicherte, dass Moskau alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen werde, um einen Atomkrieg zu verhindern, ließen die Marktängste wieder nach.
Norwegisches Ölfeld teilweise wieder in Betrieb
Die zweite wichtige Meldung des Tages war die teilweise Wiederaufnahme des Förderbetriebs am norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup. Der norwegische Ölkonzern Equinor, der Betreiber des Ölfelds, war bereits am späten Montagabend davon ausgegangen, dass am Dienstag etwa zwei Drittel der Produktionskapazität wiederhergestellt sein würden.
Auf Nachfrage eines Journalisten gab ein Sprecher von Equinor an, dass man nicht davon ausgehe, dass der Stromausfall, der sich in einem Umspannwerk auf dem Festland ereignet und zu dem Produktionsausfall am Ölfeld geführt hatte, vorsätzlich verursacht wurde.
Das Unternehmen arbeite daran, die Produktion am Ölfeld wieder vollständig herzustellen, teilte der Equinor-Sprecher darüber hinaus mit. Wann die volle Produktionskapazität wieder erreicht sein wird, dazu machte er allerdings keine Angaben.
Chinas Rohölimporte ziehen wieder an
Unterdessen gibt es Anzeichen dafür, dass China, der weltweit größte Rohölimporteur, nach einer Phase schwacher Importe in diesem Monat seine Öleinkäufe möglicherweise erhöht hat. Daten eines Analyse-Unternehmens lassen darauf schließen, dass Chinas Rohölimporte Ende November auf oder nahe Rekordhöhen liegen werden.
Es sind vor allem die schwachen Importe Chinas in diesem Jahr, die die Ölpreise nach unten gezogen haben. So ist beispielsweise die globale Referenzsorte Brent-Öl von ihrem Höchststand im April bei etwas mehr als 92 Dollar pro Barrel auf aktuell rund 73 Dollar gesunken – ein Abschlag von mehr als 20 %.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Trotz leichter Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, im frühen Handel zur Wochenmitte, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,60 Euro bis -0,30 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch am Dienstag.
Die Ölpreise haben am Montag deutliche Gewinne verbuchen können, nachdem noch in der letzten Woche eine drohende Angebotsschwemme und ein starker Dollar den Markt belastet und die Preise für das schwarze Gold deutlich unter Druck gesetzt hatten
Ölpreis: Hohe Verluste auf Wochen- und Jahressicht
So hatte US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) in der vergangenen Woche fast 5 % auf ein Zwei-Monats-Tief von 67,02 Dollar pro Barrel verloren, während die Atlantiksorte Brent um fast 4 % auf 71,04 Dollar pro Barrel nachgab. Zum Wochenauftakt verbuchten beide Ölsorten Gewinne in Höhe von 3,2 %.
USA erlauben der Ukraine Einsatz von Langstreckenraketen
Die Grundlage für den Trendwechsel bei den Rohölpreisen, hatte am Wochenende US-Präsident Joe Biden ausgelöst. Medienberichten zufolge ist der Ukraine der Einsatz von aus den Vereinigten Staaten gelieferten Langstreckenraketen erlaubt worden.
Die Entscheidung, der Ukraine, die Nutzung sogenannter ATACMS Raketen für Angriffe auf Russland zu gestatten, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Tausende nordkoreanischer Truppen in die Region Kursk entlang der Nordgrenze der Ukraine geschickt wurden, um Russland bei der Rückeroberung zu unterstützen.
Hisbollah und Israel vor Waffenruhe?
Und sie kommt auch zu einer Zeit, in der die USA und ihre Verbündeten darum kämpfen, den Konflikt im Nahen Osten einzudämmen.
Obwohl die Hisbollah bestätigte, dass ihr Medienchef Mohammad Afif am Sonntag bei einem israelischen Angriff im Zentrum von Beirut getötet wurde, sieht die pro-iranische Schiitenmiliz Regierungskreisen im Libanon zufolge in einem von den USA vorgebrachten Entwurf für eine Waffenruhe mit Israel eine Möglichkeit, einen Rahmen für eine Vereinbarung zu erzielen.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten sind weitere Preisrückgänge auf den Rohölmärkten möglich, sollte sich die Situation im Nahen Osten nachhaltig beruhigen.
Produktion auf wichtigem norwegischen Ölfeld eingestellt
Erst einmal war zum Wochenauftakt allerdings eine anderer Meldung für die Ölmärkte preistreibend. Der norwegische Erdöl- und Erdgaskonzern Equinor hatte bekanntgegeben, dass die Förderung aus seinem Ölfeld Johan Sverdrup, dem größten Ölfeld Westeuropas, aufgrund eines Stromausfalls an Land eingestellt wurde.
Die Arbeiten zur Wiederaufnahme der Produktion seien im Gange, sagte ein Sprecher von Equinor, aber es sei nicht sofort klar, wann sie wieder aufgenommen würden. Das Johan-Sverdrup-Feld kann sechs bis sieben Prozent des täglichen Ölbedarfs in Europa decken und ist das drittgrößte Ölfeld Norwegens,
Heizölpreise wieder teurer
Nachdem heute im frühen Handel angesichts der geschilderten Entwicklungen wieder steigende Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +1,90 Euro bis +1,50 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zu Wochenbeginn.