Ölmarkt bleibt von Unsicherheit geprägt – Heizölpreise etwas höherDie Ölpreise an den internationalen Börsen steigen am Freitagmorgen, stehen aber insgesamt erneut vor Wochenverlusten. Heizöl bleibt im Jahresvergleich weiterhin recht günstig, im Vergleich zu gestern muss allerdings mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Angst vor Angebotsschwemme drückt auf die Preise Der Ölmarkt bleibt insgesamt unter Druck. Grund dafür ist vor allem die Sorge vor einem [...]
Die Ölpreise an den internationalen Börsen steigen am Freitagmorgen, stehen aber insgesamt erneut vor Wochenverlusten. Heizöl bleibt im Jahresvergleich weiterhin recht günstig, im Vergleich zu gestern muss allerdings mit leichten Aufschlägen gerechnet werden.
Angst vor Angebotsschwemme drückt auf die Preise
Der Ölmarkt bleibt insgesamt unter Druck. Grund dafür ist vor allem die Sorge vor einem größeren Ölangebot durch die OPEC+, besonders nachdem Kasachstan am Mittwoch angekündigt hat, sich nicht mehr an die festgelegten Fördermengen zu halten. Auch das Bündnis selbst plant deshalb wohl deutlichere Fördersteigerungen im Juni, so dass die Gefahr eines Überangebots auf dem Weltmarkt zunimmt.
Handelsstreit bleibt heißes Thema
Zusätzlich drücken geopolitische Unsicherheiten auf die Preise. So sorgt etwa der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter für Verwirrung. Präsident Trump spricht von Gesprächen, China dementiert. Allerdings hatten zuletzt beide Seiten signalisiert, für eine Lockerung der explodierten gegenseitigen Zölle offen zu sein. Solange es jedoch keine eindeutigen Fortschritte gibt, bleiben die Aussichten laut Experten schlecht.
Aussicht auf Sanktionsende in Russland und Iran verschärft Angebotssorgen
Auch der Ukraine-Krieg spielt am Ölmarkt eine Rolle. Russland zeigt sich laut Außenminister Sergej Lawrow offen für eine Friedenslösung. Donald Trump behauptet sogar, es gäbe schon ein Abkommen – während Russland Kiew weiter angreift. Kommt es tatsächlich zu einem Frieden, könnte mehr russisches Öl auf den Markt gelangen und damit den befürchteten Angebotsüberschuss noch verstärken, was die Preise weiter senken würde.
Ähnliches gilt für den Iran: Gespräche mit Europa über das Atomprogramm könnten Sanktionen lockern und zusätzliches Öl auf den Markt bringen – bis zu 1 Million Barrel pro Tag, wie Analysten schätzen. Allerdings bleibt auch hier der Weg bis zu einem echten Abkommen äußerst steinig, so dass mit einer schnellen Aufhebung der Sanktionen gegen Irans Ölindustrie wohl nicht gerechnet werden muss.
Inlandspreise
Trotz all dieser belastenden Faktoren ziehen die Ölpreise am Freitag leicht an, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland auswirkt. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt liegen die Inlandspreise zu Donnerstag bei -0,05 bis +0,25 Euro pro 100 Liter.
München (ots) – Die Kraftstoffpreise sind nach dem kräftigen Rückgang der vergangenen Wochen wieder etwas gestiegen. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt, erhöhte sich der Preis für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel um einen Cent auf 1,691 Euro. Zum ersten Mal seit zehn Wochen ist auch der Dieselpreis im Rahmen der wöchentlichen ADAC Auswertung wieder gestiegen: Ein Liter kostet aktuell im Schnitt 1,583 Euro und damit 1,1 Cent mehr als vor Wochenfrist.
Ausgelöst wurde der Anstieg der Spritpreise durch die zuletzt wieder höheren Rohölnotierungen. Für ein Barrel der Sorte Brent sind aktuell mehr als 67 US-Dollar fällig – noch vor einer Woche waren es unter 65 US-Dollar. Der Euro zeigt sich im Verhältnis zum US-Dollar weiter erstarkt und ist derzeit fast 1,14 Dollar wert. Dies verbilligt zwar den Öl-Import, kann aber den Anstieg des Ölpreises nicht gänzlich ausgleichen. Angesichts des nach wie vor recht moderaten Ölpreises unterhalb der Marke von 70 US-Dollar besteht aus Sicht des ADAC jedoch weiterhin Potenzial für Preisnachlässe an den Zapfsäulen, speziell bei Dieselkraftstoff.
Kraftstoffpreise im Wochenvergleich Quelle: ADAC e.V.
Der ADAC empfiehlt den Autofahrerinnen und Autofahrern, vor dem Tanken die Kraftstoffpreise miteinander zu vergleichen, um dann die günstigste Tankstelle im näheren Umfeld anzusteuern. Dafür bietet sich die Spritpreis-App „ADAC Drive“ an, über die man rund um die Uhr die aktuellen Preise an den mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland einsehen kann. Generell gilt, dass Tanken abends deutlich günstiger ist als am Morgen – in der Regel lassen sich so pro Tankfüllung mehrere Euro sparen.
Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es unter www.adac.de/tanken.
Ölbörsen erholen sich weiter – Heizöl wird teurerDie börsengehandelten Rohölpreise setzen ihre schon vor Ostern begonnene Aufwärtsbewegung fort und legen heute weiter zu. In der Folge steigen auch die inländischen Heizölpreise wieder, so dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute auf Preisaufschläge einstellen müssen. Ölbörsen im stabilen Aufwärtstrend Nach dem starken Kurseinbruch vom Monatsanfang, der durch Donald Trumps erratisches Zoll-Chaos [...]
Die börsengehandelten Rohölpreise setzen ihre schon vor Ostern begonnene Aufwärtsbewegung fort und legen heute weiter zu. In der Folge steigen auch die inländischen Heizölpreise wieder, so dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute auf Preisaufschläge einstellen müssen.
Ölbörsen im stabilen Aufwärtstrend
Nach dem starken Kurseinbruch vom Monatsanfang, der durch Donald Trumps erratisches Zoll-Chaos ausgelöst worden war, befinden sich die Ölpreise an den internationalen Börsen in London und New York inzwischen wieder im Aufwärtstrend. Sie haben damit gut die Hälfte der Kursverluste seit Anfang April wieder ausgeglichen – Tendenz steigend. Damit beweisen sie eine gewisse Stabilität – ganz im Gegensatz zu den Finanzmärkten, wo mit jedem Kommentar aus dem Weißen Haus neue Volatilität aufkommt.
Trump will Notenbankchef feuern… oder auch nicht.
Zuletzt war es das Hin und Her um den US-Notenbankchef Jerome Powell, das in den letzten Tagen für Kursverwerfungen gesorgt und auch gestern an den Ölbörsen zunächst Abwärtsdruck ausgelöst hatte. Denn Trump hatte zum wiederholten Male massive Kritik an Powell und der Zinspolitik der Federal Reserve geäußert und dem Fed-Chef schließlich mit Rausschmiss gedroht. Der Aufschrei war groß, denn ein solcher Schritt würde nicht nur effektiv die Unabhängigkeit der Zentralbank beenden, sondern ist auch rechtlich nicht so ohne weiteres möglich.
Denn es ist gesetzlich verankert, dass ein amerikanischer Präsident den Notenbankchef nicht des Amtes entheben kann, wenn dieser sich nichts hat zu schulden kommen lassen. Und selbst Trumps Team scheint Skrupel zu haben, die Unzufriedenheit mit dem Tempo der Zinssenkungen als Vergehen Jerome Powells darzustellen. Offenbar ist dies auch Donald Trump selbst klar geworden, denn einen Tag später wollte er nichts mehr von seinen Rauswurfplänen wissen. Die Presse hätte diese Geschichte erfunden, er hätte solche Pläne nie gehabt, so der US-Präsident.
US-Finanzminister stellt niedrigere Zölle für China in Aussicht
An den Finanzmärkten reagierte man erst einmal erleichtert, auch wenn das ewige Hin und Her des Präsidenten nicht gerade zur Vertrauensbildung bei den Anlegern führt. Da aber der US-Finanzminister Bessent zudem vor Investoren angedeutet hatte, dass die US-Strafzölle auf dem derzeitigen Niveau nicht haltbar seien und Einigungen bei den anstehenden Verhandlungen möglich seien, kommt heute an den internationalen Börsen die Risikobereitschaft wieder zurück – so auch an den Ölbörsen.
Inlandspreise
In diesem allgemein bullishen (also aufwärtsgerichteten) Klima steigen auch die inländischen Heizölpreise wieder etwas an, woran auch der gegenüber dem Dollar etwas nachgebende Euro nicht ganz schuldlos ist. Im Vergleich zu gestern muss heute also mit Aufschlägen von +1,05 bis +1,35 Euro pro 100 Liter gerechnet werden. Im Mehrjahresvergleich bleibt der Preis für 100 Liter Heizöl aber weiterhin vergleichsweise niedrig, so dass ein Auffüllen des Tanks zum aktuellen Zeitpunkt sicherlich keine falsche Entscheidung ist.